Gründung der Deutsch-kubanischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Rehabilitation
Jochen Timmermann
Medizinisches Versorgungszentrum Timmermann und Partner. Cuxhaven
Der dritte Psychosomatik-Kongress auf Kuba in Santiago fand vom 20.-22. Februar 2020 statt. In der Woche vom 14.-19.02.2020 gab es dieses Mal einen Präkurs mit 25 Teilnehmern. Dieser Kurs setzt die Ausbildung von kubanischen Kolleginnen und Kollegen in psychosomatischer Medizin fort und hilft auch die Kenntnisse in psychotherapeutischer Behandlung zu vertiefen. Als Referenten waren Jochen Timmermann aus Cuxhaven und Anke Benecke von der Universitätsklinik Essen bemüht, die psychosomatische Grundversorgung, Balintgruppenarbeit, Gruppenpsychotherapie, Traumatherapie und systemische Therapie zu vermitteln. Einige organisatorische Defizite wurden durch die Offenheit, Spontanität und Begeisterungsfähigkeit der kubanischen Kollegen wettgemacht. So mündete eine trockene Theoriesitzung in musikunterlegte Tanzszenen, wo lernende und Lehrer sich gemeinsam der Bewegung nach kubanischen KJängen hingaben, was bekanntlich die Verfestigung des Erlernten bewirkt.
In der Zeit zwischen den jährlich stattfindenden Kongressen treffen sich die psychosomatisch interessierten Kollegen einmal monatlich am 1. Lehrstuhl für Psychosomatische Medizin, unter Leitung von Prof. Jesus Quintero Garcia. Die Balintarbeit hat inzwischen Tradition.
Wieder nahmen ca. 100 Ärztinnen und Ärzte aus verschiedenen Fachgebieten an diesem Kongress teil. Neben kleineren Gruppen mit Symposien waren die großen Vorträge unter das Kongressthema •Liebe und Arbeit• gestellt. Der beachtliche Fortschritt in der Qualität der Vorträge und die Durchdringung der Psychosomatik und Psychotherapie waren unverkennbar. Anke Benecke von der Universitätsklinik Essen hielt einen Vortrag zum Thema PTBS und Traumatherapie, Jochen Timmermann behandelte, als Ehrenpräsident des Kongresses, im Abschlussvortrag das Kongressthema »Liebe und Arbeit«.
Der Psychosomatik-Kongress in Santiago de Cuba und die Zusammenarbeit zwischen den deutschen und kuba-
nischen Kollegen in Sachen Psychosomatik werden auch in der tausend Kilometer entfernten Hauptstadt Havanna wahrgenommen. Jesus Quintero, Enriqueta Cedeiio und Jochen Timmermann nahmen vor den Veranstaltungen in Santiago an einem deutsch-kubanischen Hochschultreffen, das vom DAAD (Deutscher Akademischen Austauschdienst) organisiert wurde, in Havanna teil und fanden dort sehr viel Zustimmung für das bisher Erreichte.
Um die internationale Zusammenarbeit zwischen Kubanern und Deutschen für die Psychosomatik zu verbessern, fand am Ende des Kongresses die Gründungsversammlung der Deutsch-kubanischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin, Psychotherapie und Rehabilitation statt. Mit über 50 kubanischen Ärzten als Gründungsmitglieder wurde ein Vorstand für die kubanische Sektion, unter Leitung des Vizevorsitzenden Prof. Jesus Quintero, Prof. Vilma Alvarez Cuflat u. Dra. Marhyam Solano Perez, gewählt. Jochen Timmermann wurde als übergreifender Vorsitzender der Gesellschaft gewählt. Die deutsche Sektion wird gerade als gemeinnütziger e. V. in Deutschland organisiert. Mitglieder und Unterstützer werden gesucht. Kontaktaufnahme ist möglich über den Vorsitzenden Jochen Timmermann, E-Mail: mail@timmermann-und-partner.de
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